Der Populist im Weißen Haus

Trumps Geldgeschenk zeigt dessen Verlogenheit, meint Oliver Kern

2000 Dollar für alle, statt nur 600. Klingt doch toll, warum also nicht mal US-Präsident Donald Trump loben? Weil auch dieser Schachzug wieder nur seine Verlogenheit beweist, seinen Fremdenhass und seinen Fokus darauf, als beliebter Mann des Volkes in die Geschichte einzugehen.

Mehr Geld für unter Corona leidende Menschen ist eine gute Sache, doch das forderten die US-Demokraten seit Monaten. Trumps Republikaner blockierten das aber, und der Präsident übte nie wirklich Druck auf seine Parteikollegen im Kongress aus, um das zu ändern. In derselben Ansprache, in der er nun die 2000 Dollar forderte, wetterte er stattdessen gegen Entwicklungshilfe für Kambodscha sowie Demokratieprojekte in Lateinamerika. Er lehnt zudem die Unterstützung von Angehörigen undokumentierter Migranten ab. Wieder will er nur seine rechte Basis bedienen.

Und mal ehrlich, wie lange helfen 1400 Dollar mehr? Eine bessere Idee wäre die Erhöhung des Mindestlohns, besonders für Pfleger oder Kassierer in der Pandemie. Das Erlassen von Studienschulden wäre auch eine, oder der dauerhafte Schutz vor Räumungen bei Mietzahlungsproblemen. Nichts davon hat Trump gefordert. Denn dem Populisten geht es nur ums Image, wenn der Scheck, auf dem sein Name steht, noch etwas höher ausfällt.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -