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Schulen droht das Corona-Chaos
Im verlängerten Lockdown mehren sich die Appelle, zum Präsenzunterricht zurückzukehren
Das Robert-Koch-Institut (RKI) fordert weitere harte Eingriffe, um die hohe Zahl an Covid-Infektionen einzudämmen. Noch immer gebe es zu viele Ausnahmen, die Mobilität sei noch viel größer als beim ersten Lockdown im Frühjahr, bemängelte RKI-Präsident Lothar Wieler am Donnerstag. Diese Aussage hat umgehend für Diskussionen darüber gesorgt, wie es mit den Schulen weitergehen soll. Viele Fragen sind derzeit nämlich unbeantwortet: Wie soll etwa mit den Abschlussklassen umgegangen werden? Und können die Grundschulen schon bald wieder zum Präsenzunterricht zurückkehren?
Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) plädierte dafür, dass die Regierungschefs in den Ländern sich darüber bald mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) austauschen sollten. Bislang war das nächste Treffen für den 25. Januar vorgesehen. Kretschmann möchte aber schon früher entscheiden, welche Maßnahmen verschärft und welche gelockert werden könnten. Kindergärten und Grundschulen möchte er bereits im Februar wieder öffnen, weil kleine Kinder unter den Auswirkungen mehr litten als Jugendliche. Im Gegenzug plädiert er dafür, die Regeln fürs Homeoffice bundesweit zu verschärfen.
Auch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) warnte davor, Schulen und Kitas über eine längere Zeit zu schließen. Für die Kindergesundheit sei das eine große Belastung, sie denkt dabei an Bewegungsmangel, Übergewicht und Vereinsamung. »Das alles müssen wir im Blick haben, wenn wir über den Januar hinausdenken.« Die Ministerin hält zwar die derzeitigen Einschränkungen für notwendig, im Sinne des Kindeswohls müssten die Kitas und Schulen in den kommenden Wochen aber wieder geöffnet werden. Die derzeitigen Schließungen waren vorerst bis zum Monatsende vereinbart worden.
Trotz der erheblichen Einschränkungen im Schulbetrieb erklärte die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD), weiter an den Abiturstandards festhalten zu wollen. Ein Notabitur komme für sie nicht infrage. Gegenüber der Zeitung »Welt« schränkte sie allerdings ein, wenn der Zustand noch länger andauere, müssten die Kultusminister auch darüber noch einmal reden. Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) hatte sich zuletzt offen dafür gezeigt, die Prüfungen in diesem Jahr leichter zu gestalten.
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