Studie: Millionen Tote durch Luftverschmutzung

Mehr als die Hälfte der jährlich acht Millionen Opfer weltweit lebt in China und Indien

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Paris. Weltweit einer von fünf Todesfällen bei Menschen ab 15 Jahren geht laut einer Studie auf die Luftverschmutzung durch die Verbrennung fossiler Energieträger zurück. Laut der am Dienstag in der Zeitschrift »Environmental Research« veröffentlichten Untersuchung starben 2018 mehr als acht Millionen Menschen ab 15 Jahren an den Folgen der Verbrennung von Kohle, Benzin, Diesel und anderer fossiler Brennstoffe. Am stärksten betroffen sind demnach China und Indien. Aber auch für Deutschland wurde gut jeder fünfte Todesfall bei den genannten Altersgruppen darauf zurückgeführt.

Mehr als die Hälfte der in der Studie genannten acht Millionen Todesfälle weltweit entfallen auf China und Indien mit jeweils knapp 2,5 Millionen Toten. Es folgen Japan, Indonesien, die USA und Bangladesch. Aber auch in Deutschland sind es den Forschern zufolge jährlich 198.569 Menschen, die durch Luftverschmutzung durch fossile Brennstoffe sterben.

Laut den Wissenschaftlern aus Harvard sowie von den Universitäten Birmingham und Leicester und dem University College London sorgen die Partikel, die bei der Verbrennung von Öl, Gas und besonders Kohle entstehen für rund ein Viertel der Todesfälle in sechs Ländern in Asien.

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In Deutschland sind besonders das Ruhrgebiet, Berlin, Frankfurt und Hamburg betroffen. Der prozentuale Anteil an den gesamten Todesfällen ist insbesondere in Europa, Nordostamerika und Südostasien hoch.

»Wir sprechen oft über die Gefahren von fossilen Brennstoffen beim Klimawandel und übersehen die möglichen gesundheitlichen Folgen«, erklärte Joel Schwartz, einer der Autoren von der Universität Harvard. Die Verkürzung der Lebenserwartung solle als zusätzliches Argument für die Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen gelten.

Im weltweiten Durchschnitt reduziert die Verbrennung fossiler Energieträger laut früherer Studien die Lebenserwartung um mehr als zwei Jahre, in China und Indien sogar um rund vier Jahre. In Europa sind es durchschnittlich etwa acht Monate. Die neue Studie kommt allerdings auf fast doppelt so viele Todesopfer wegen fossiler Luftverschmutzung. AFP/nd

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