- Kommentare
- Assange
Gefährliches Erbe für Biden
Daniel Lücking über die fortgesetzte Jagd auf Julian Assange
Am Freitag läuft die Frist ab, gegen die Entscheidung des britischen Gerichts Einspruch zu erheben, den Wikileaksherausgeber und Journalisten Julian Assange nicht an die USA auszuliefern. Die US-Administration unter US-Präsident Joe Biden hatte am Dienstag angekündigt, das Verfahren weiterzubetreiben, das erst unter Donald Trump intensiv geführt wurde. Während der Obama-Administration war angeblich aus Rücksicht auf die Auswirkungen auf die Pressefreiheit auf eine Intensivierung der Verfolgung verzichtet worden.
Es ist eine unsägliche Kontinuität, die sich abzeichnet. Unabhängig von einer öffentlichen politischen Entscheidung machen die US-Dienste seit 2010 Jagd auf Assange. Ob diplomatische oder Absprachen der Geheimdienste untereinander: Die Einflussnahme der USA auf Partnerstaaten wie Schweden und Großbritannien ist nicht beweisbar; die Auswirkungen auf Assange, die beobachtet werden konnten, sind indes überdeutlich. Nun scheint sich der zweite US-Präsident in Folge offen gegen die Pressefreiheit betätigen zu wollen. Das zerstört die Hoffnungen, dass das Verhältnis zwischen dem Weißen Haus und den Medien wieder auf einem Niveau angelangt wäre, das westliche Nationen als angemessen ansehen können.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.