Kriegsprofiteur

Erik Prince hat laut UN-Bericht im Libyen-Krieg mitgemischt

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 2 Min.

Erik Prince hat schon früh erkannt, dass Krieg ein ertragreiches Geschäft für private Unternehmen sein kann. Um bei künftigen Feldzügen ordentlich mitverdienen zu können, gründete der US-Amerikaner Ende der 90er Jahre das berüchtigte Söldnerunternehmen Blackwater, das später unter anderem beim Krieg im Irak aktiv war. Dort waren Mitarbeiter der Firma für den Tod von zahlreichen Zivilisten verantwortlich. Inzwischen firmiert der militärische Dienstleister unter dem Namen Academi und treibt sein Unwesen offensichtlich auch in Libyen.

Nach Angaben eines vertraulichen Berichts der Vereinten Nationen soll Prince dem libyschen Warlord Chalifa Haftar im April 2019 in Kairo eine Militäroperation vorgeschlagen haben, die dem General in seinem Kampf gegen die international anerkannte Regierung des Landes helfen sollte. Die »Operation Opus« sollte Haftar mit bewaffneten Flugzeugen, Aufklärungsflügen, Booten sowie mit einem Programm zur Entführung und Tötung von hochrangigen feindlichen Personen unterstützen. Laut Bericht hat Prince Kriegsflugzeuge ins Land gebracht und damit gegen das Waffenembargo verstoßen.

Der Anwalt des früheren Elitesoldaten teilte der »Washington Post« mit, dass sein Mandant nichts mit einer Operation in Libyen zu tun gehabt habe. In den USA hat Prince nichts zu befürchten. Der 51-Jährige unterhält beste Beziehungen zum Ex-Präsidenten Donald Trump und dessen Republikanern, denen Prince große Summen gespendet hat. Er ist zum Katholizismus konvertiert, lehnt die gleichgeschlechtliche Ehe ab und fungiert als Vorstandsmitglied von Christian Freedom International, einer Organisation, die sich nach eigenen Angaben für verfolgte Christen einsetzt. Andere Religionsgemeinschaften scheinen aus Sicht von Prince minderwertig zu sein. Anders ist es nicht zu erklären, dass er, ohne mit der Wimper zu zucken, Geld mit dem Tod von Muslimen macht.

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