- Kommentare
- Kinderrechte
Lasst uns Taten sehen
Jana Frielinghaus zu Reaktionen auf eine Umfrage unter Kindern
Die 10.000 Kinder und Jugendlichen, die sich an der EU-weiten Umfrage zu ihren Lebensumständen beteiligten, haben der Kommission der Europäischen Union und den Regierungen eigentlich die Rote Karte gezeigt. Jedenfalls kann man das aus dem herauslesen, was sie mitteilen. 20 Prozent machen sich große Sorgen um die Zukunft. Und, besonders dramatisch: Ein Drittel der Mädchen und Jungen erlebt Diskriminierung.
Die EU-Kommission hat die Umfrage in Auftrag gegeben, weil sie auf Basis der Ergebnisse eine Strategie erarbeiten will, mit der gezielt benachteiligte Kinder gefördert werden sollen. Allein, es darf bezweifelt werden, dass dergleichen in dem jahrzehntelang auf Privatisierung öffentlicher Aufgaben getrimmten Staatenbund wirklich zu Chancengleichheit führt. Die neoliberale Austeritätspolitik der EU hat in Millionen Familien erst die Not erzeugt, unter der Kinder leiden. Um das zu wissen, hätte es der Umfrage so wenig bedurft wie der warmen Worte der Vizepräsidentin der Kommission. Eine konsequente Abkehr vom Dogma des Staatsschuldenabbaus auf dem Rücken der Ärmeren, ein anständiger europäischer Mindestlohn und fette Investitionen in Schulen und Freizeiteinrichtungen würden den Kindern Europas mehr helfen als die nächsten tausend Strategiepapiere.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.