Werbung
  • Politik
  • Repression in der Türkei

»Im Schlafanzug und Hausschuhen«

Türkische Polizei nimmt HDP-Abgeordneten Ömer Faruk Gergerlioglu fest / Erdogan will offenbar HDP verbieten

  • Lesedauer: 2 Min.

Ankara. In der Türkei ist der kürzlich vom Parlament ausgeschlossene linke Oppositionspolitiker Ömer Faruk Gergerlioglu festgenommen worden. »Unser Abgeordneter Faruk Gergerlioglu wurde in Gewahrsam genommen«, teilte die linke Demokratische Partei der Völker (HDP) am Sonntag mit. Gergerlioglu war am vergangenen Mittwoch sein Abgeordnetenmandat entzogen worden. Dies sowie die Einleitung eines Verbotsverfahrens gegen die HDP am selben Tag hatte massive internationale Kritik ausgelöst.

Gergerlioglu sei »im Schlafanzug und in Hausschuhen gewaltsam« festgenommen worden, hieß es in der HDP-Mitteilung. Fast 100 Polizisten seien an der Festnahme beteiligt gewesen.

Gergerlioglu war in einem umstrittenen Verfahren wegen »terroristischer Propaganda« zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der Entzug seines Abgeordnetenmandats stieß international auf scharfe Kritik. Das Vorgehen gegen Gergerlioglu und zahlreiche weitere Abgeordnete und Mitglieder der HDP »reihen sich in eine Entwicklung ein, die die rechtsstaatlichen Abläufe in der Türkei in Frage stellt«, erklärte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in dieser Woche.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan beschuldigt die HDP regelmäßig, der politische Arm der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu sein, die im Südosten des Landes und im Nordirak gegen die türkische Armee kämpft. Die HDP weist die Vorwürfe immer wieder zurück. AFP/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -