- Politik
- Jasmina Kuhnke
Unermüdliche Kämpferin
Die Comedy-Autorin Jasmina Kuhnke erhält Hasskommentare und Drohungen - mittlerweile nicht mehr »nur« im Netz
Sie solle die Fresse halten – das und etliche Beleidigungen, Hasskommentare und rassistische Beschimpfungen prasseln täglich auf Jasmina Kuhnke ein. Die Comedy-Autorin ist im Netz für ihren Aktivismus gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Hetze bekannt. Unter dem Namen »Quattromilf« twittert sie offen und manchmal auch provokant ihre Meinung. Und genau deswegen wird sie regelmäßig mit Hass konfrontiert, teils angefeuert von rechtskonservativen Journalist*innen. Aber auch der »Tagesspiegel« veröffentlichte im Januar einen Kommentar, in dem Kuhnke vorgeworfen wird, aus dem Kampf gegen Rassismus ein »Geschäftsmodell« zu machen.
Mittlerweile findet sich der Hass nicht mehr »nur« im Netz: Im Februar wurde ein Video veröffentlicht, in dem davon gesprochen wird, sie zu »massakrieren«. Außerdem wurde ihre Adresse genannt – und sofort von Rechtsextremen genutzt. Kuhnke und ihre Familie bekommen Pizzalieferungen, die sie nicht bestellt haben, sowie Postkarten mit Beleidigungen und Morddrohungen. Irgendwann ist klar: Sie müssen umziehen. Die Suche nach Hilfe durch die Polizei Köln bleibt erfolglos. Diese habe keine Bedrohungslage gesehen, heißt es in einem aktuellen Beitrag des Politmagazins »Monitor« vom WDR, der die Erlebnisse von Kuhnke schildert.
Dort stellt sie auch klar: Sie lässt sich nicht zum Schweigen bringen. Wie wichtig und mutig das ist, betonen viele ihrer über 80 000 Follower*innen auf Twitter mit Solidaritätsbekundungen. Unterstützt von der Amadeu-Antonio-Stiftung werden zudem Spenden für einen »Sheroe Fund« gesammelt. Kuhnke schreibt von »organisatorischen und finanziellen Grenzen«, an die die Familie durch doppelte Miete, Kaution sowie Kosten der Anwält*innen für die Strafverfolgung gestoßen ist. Sie meint auch: »Während konservative Medien, aber auch Rechte den antirassistischen Kampf als ›Geschäftsmodell‹ bezeichnen, sind es gerade Antirassist*innen wie ich, die nicht nur finanziell, sondern im schlimmsten Fall auch mit ihrem Leben für den Kampf gegen Rassismus zahlen!«
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!