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Ecuadors gespaltene Linke verliert
Martin Ling über den Wahlsieg des neoliberalen Guillermo Lasso
Es ist ein bitteres Ergebnis: Der neoliberale Banker Guillermo Lasso wird Ecuadors nächster Präsident. Drei der vier nach der ersten Runde vorne liegenden Kandidaten standen für unterschiedliche linke Positionen – in der Stichwahl gewonnen hat der einzige mit einem klar rechten Profil.
Das Ergebnis ist eine Absage an den Correísmo: Die Ecuadorianer wollen mehrheitlich keine Rückkehr zu einer Politik à la Rafael Correa, des Präsidenten, der von 2007 bis 2017 zunehmend linksautoritär regierte und die Gesellschaft polarisierte. Seinem Zögling Andrés Arauz ist es in den Augen der Wählerschaft nicht gelungen, sich hinreichend von seinem Mentor zu emanzipieren. Denn an Arauz deutlich sozialerem Programm müsste eine Mehrheit der Ecuadorianer ein klares Interesse haben.
Ecuadors indigene Bewegung, deren Partei Pachakutik im Februar als zweitstärkste Kraft ins Parlament einzog – hinter der Correa/Arauz-Partei UNES – hat mit dem Aufruf zum »Ungültig wählen« über 16 Prozent erzielt. Ein historischer Rekord, der die Stärke der indigenen Bewegung zeigt. Aber auch ein Pyrrhussieg. Denn Lasso steht für die Kontinuität der Politik von Lenín Moreno, gegen den die indigene Bewegung im Herbst 2019 auf die Straße ging. Daran wird sie festhalten müssen.
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