Berufsdiplomat
Martin Griffiths wird neuer Leiter des UN-Nothilfebüros OCHA
Martin Griffiths’ Geschäft ist die Diplomatie. Der 69-jährige Brite wirkte weltweit und wechselte dabei zwischen Posten bei der Uno und Nichtregierungsorganisationen (NGO). Oder er war in seinem Heimatland aktiv. So arbeitete er von 1981 bis 1983, also zu Beginn der sowjetischen Intervention in Afghanistan, bei Unicef im pakistanischen Peschawar. Zwischen 1985 und 1987 übte Griffiths die Funktion des Pressesprechers an der britischen Botschaft in Pretoria aus, und von 1989 bis 1991 leitete er die Überseeplanung der NGO »Save the Children«, die sich weltweit für den Schutz von Kindern einsetzt. Mehrere Jahre beriet er auch die UN-Sondergesandten für Syrien.
Zuletzt war Martin Griffiths Sondergesandter der Vereinten Nationen für den Jemen (seit 2018). Nun wird er zusätzlich der neue Leiter des Amts der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA), kurz UN-Nothilfebüro genannt. Griffiths soll seine bisherige Arbeit als Jemen-Vermittler der Uno fortsetzen, bis hierfür ein Nachfolger gefunden ist. In dieser Funktion hat er regelmäßig vor einer Verschärfung der humanitären Krise im Jemen gewarnt.
In seinem neuen Job wartet viel Arbeit auf ihn, die Liste der Krisenländer ist lang: Syrien, Afghanistan, Äthiopien ... und natürlich der Jemen. Da braucht es viel Geduld und Durchsetzungskraft, aber daran mangelt es ihm nicht. Griffiths hat viele Jahre Erfahrung in Konflikt-Vermittlung und humanitärer Arbeit: Von 1999 bis 2010 führte er das Zentrum für humanitären Dialog in Genf, von 2014 bis 2018 das Europäische Friedensinstitut.
Griffiths wird der fünfte Brite hintereinander auf der Position des UN-Nothilfekoordinators. Das mindert nicht seine Qualifikation - er ist Jurist und hat einen Master in Südostasienwissenschaften -, sagt aber viel darüber aus, wie Spitzenpositionen bei den Vereinten Nationen vergeben werden und dabei mit Regelmäßigkeit westliche Großmächte zum Zug kommen.
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