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Krisenerprobt
Mirtha Vásquez soll in Peru die linke Regierung aus der Krise holen
Der Start der Linksregierung in Peru unter Präsident Pedro Castillo war kompliziert, jetzt soll Mirtha Vásquez das Boot in ruhigere Gewässer steuern. Die 46-jährige Anwältin führt seit wenigen Tagen als Premierministerin die Regierungsgeschäfte und ist mit schwierigen Situationen vertraut. Als Interimspräsidentin des Parlaments schaffte es die wie Castillo aus der Provinz Cajamarca stammende Menschenrechtsaktivistin zwischen November 2020 und April 2021, für halbwegs stabile Verhältnisse im zersplitterten Kongress zu sorgen.
Fünf statt bisher zwei Frauen gehören dem neuen Kabinett an, das Vásquez von der linken Frente Amplio nun aus der Schusslinie der Medien in der Hauptstadt Lima holen soll, die einen Präsidenten aus der Provinz prinzipiell ablehnen. Castillo selbst trat für die leninistische Partei Perú Libre an. Dass er nun Vásquez von der Frente Amplio an die Stelle seines »Parteifreundes« Guido Bellido gesetzt hat, wird ihm von führenden Genossen bei Perú Libre als Verrat ausgelegt. Gegen Bellido laufen Ermittlungen wegen Geldwäsche wie gegen viele peruanische Politiker.
Mit Vázquez ziehen neue, moderatere Töne ins Kabinett ein. Sie leistete den Amtseid »für dieses Land der Frauen und Männer, die jeden Tag darum kämpfen, in Würde und ohne Diskriminierung zu leben«. Der Job krönt ihren schnellen Aufstieg in der Politik, in die sie erst 2019 einstieg. Zuvor hatte sie nach ihrem Jura-Examen als Rechtsanwältin für die Umweltschutzorganisation Grufides und die Menschenrechtsorganisation Aprodeh gearbeitet. Sie verteidigte mit Erfolg die indigene Aktivistin Máxima Acuña gegen die Betreiber der Goldmine Yanacocha, die es auf Acuñas Land abgesehen hatten. Auch aufgrund dieser Meriten wurde sie im Januar 2020 ins Parlament gewählt. Dort machte sie sich als Parlamentspräsidentin in Krisenzeiten verdient. Dasselbe erhofft sich Präsident Castillo nun von ihr als Regierungschefin.
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