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- Hosenstreit im Beachhandball
Weg vom Sex-sells-Dogma!
Die neue Kleiderordnung im Beachhandball ist einfach nur peinlich
In der Regelkommission des Handballweltverbands IHF sitzen fünf Männern und eine Frau. Das muss man vermutlich wissen, um die Änderung zu verstehen, die im neuen Regelwerk für die Disziplin Beachhandball aufgetaucht ist. Zuvor war Frauen das Bikinihöschen als Beinbekleidung vorgeschrieben. Bei der EM zogen die Norwegerinnen dennoch normale kurze Hosen an – und wurden dafür mit einer Geldstrafe belegt. Es entbrannte eine Sexismusdiskussion, in der viele Menschen, Norwegens Verband und sogar Popstar Pink anboten, die 1500 Euro zu übernehmen.
Dem neuen Regelbuch steht nun zwar der Satz vor: »Diese Regeln gelten für Frauen und Männer gleich.« In der Kleiderordnung werden aber doch wieder Unterschiede gemacht. Immerhin dürfen nun alle kurze Hosen tragen. Aber nur die der Athletinnen müssen »eng anliegend« sein. Auf so etwas dürften wohl wirklich nur Männer kommen.
Der Sinn des norwegischen Regelbruchs war, dass Vorschriften getilgt werden, die Frauen in körperbetonter Kleidung objektivieren. Für sie jetzt andere körperbetonte Kleidung einzuführen, ignoriert das. Der Sport muss weg vom Sex-sells-Dogma, weg von der Orientierung an denen, die sich an Athletinnen nur aufgeilen wollen. Ansonsten ist er einfach nur peinlich.
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