Wissen teilen - Wandel anstoßen

Im Südlichen Afrika sorgt die Organisation STEPS für Aufklärung

  • Maximilian Knoblauch, Wfd
  • Lesedauer: 2 Min.
Skandalöse Unterbringung: Omar Kalemba-Mwamba vor der Haftanstalt Lindela.
Skandalöse Unterbringung: Omar Kalemba-Mwamba vor der Haftanstalt Lindela.

David Moshon ist auf der Flucht. Ein junger Kongolese, mitten in Zeiten der Corona-Pandemie. In Südafrika schaffen ihn Sicherheitskräfte nach Lindela, der größten Einrichtung des Landes für die Internierung von Migranten ohne Papiere. Mit seinem Handy dokumentiert er die unhaltbaren Zustände: Überfüllte Schlafräume, defekte Duschen und Toiletten, Menschengruppen mit Corona-Infizierten, die sich alle die Küche teilen. Soziale Distanz? Fehlanzeige! Seinem Bruder Omar schickt David das Videomaterial. Mit Hilfe von STEPS, einer südafrikanischen Partnerorganisation des Weltfriedensdienstes, macht Omar einen Film über die Menschenrechtsverletzungen, den wenig später Tausende Menschen gesehen haben. Lokale Filmvorführungen von STEPS mit anschließenden Diskussionen sensibilisieren für das Unrecht, das im Land passiert. Immer mehr Menschen erfahren, was in Lindela geschieht. Ihr Wissen und ihre Empörung sind der Grundstein dafür, dass sich die Situation der Flüchtlinge verbessern kann.

Das Ziel von STEPS ist es, jungen Menschen wie David Moshon eine Stimme und eine Perspektive zu geben. Mit einem regionalen Organisationsnetzwerk hilft STEPS dabei, Dokumentarfilme zu erstellen und die öffentlichen Vorführungen zu nutzen, um sozialen Wandel anzustoßen. Das Beispiel zeigt: Wenn junge Menschen im südlichen Afrika über moderne Medienkompetenz verfügen und einen Zugang zu diesen Medien haben, beteiligen sie sich an der gesellschaftlichen Entwicklung und gestalten den Wandel aktiv mit. Und das ist bitter nötig: Junge Menschen und unter ihnen besonders junge Frauen werden im südlichen Afrika politisch, wirtschaftlich, sozial und kulturell diskriminiert. In der Regel bleibt ihnen die aktive Teilhabe an persönlichen und gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen verwehrt. Der entstehende Frust entlädt sich immer häufiger gewaltsam. Plünderungen und Zerstörungen sorgten dieses Jahr bereits weltweit für Schlagzeilen. STEPS gibt jungen Menschen die Chance, sozialen Wandel mitzugestalten. In den vergangenen Jahren sind fast 30 Filme entstanden, in denen es darum geht, junge Menschen zu stärken und ihre Lebensgrundlagen zu schützen.

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