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Die stolzen Ossis aus Namibia

  • Lesedauer: 2 Min.

Fluch oder Segen? Fragt sich Rita Mielke, die an die 400 Kinder, zumeist Waisen oder Halbwaisen, erinnert, die in den 80er Jahren aus Namibia, organisiert von der Swapo, in die DDR ausgeflogen worden sind. Um sie so vor Bürgerkriegsterror zu schützen, ihnen kindgerechte Betreuung, Verpflegung und Bildung zukommen zu lassen. 1990 repatriiert, wurden jene erneut aus vertrauter Umgebung herausgerissen, in ein Land gebracht, das sie nicht als Heimat begriffen, dessen Sprache sie nicht beherrschten. Es kam zur paradoxen Situation, dass einige von ihnen als Pflegekinder in Familien deutscher Siedler aufgenommen wurden, Nachfahren der Kolonisatoren von »Deutsch-Südwestafrika«. Des Zwiespalts ihres Seins bewusst, gründeten die »Ossis aus Namibia« (so deren stolze Selbstbezeichnung) einen »Ossi-Club«.

Darüber und über viele andere erstaunliche, überraschende, kuriose wie nachdenklich stimmende Ereignisse, Begebenheiten und Begegnungen, von Weltreisenden aus der Zeit Karl des Großen über die Ära der großen Entdeckungen bis hin zu Globetrottern und Philanthropen jüngster Vergangenheit, berichtet der von Hanna Zeckau reizvoll illustrierte Band von Rita Mielke, der mit dem weisen, für viele globalen aktuellen Probleme treffenden Satz beginnt: »Man kann über alles reden. Vorausgesetzt man hat - oder findet - eine gemeinsame Sprache.« ves

Rita Mielke: Als Humboldt lernte, Hawaianisch zu sprechen. Duden, 239 S., geb., 28,80 €.

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