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Einbeinig Energie sparen
Dr. Schmidt erklärt die Welt: Warum stehen Flamingos auf einem Bein?
Kürzlich hat mich meine Tochter gefragt, warum die Flamingos auf einem Bein stehen. Konnte ich leider nicht beantworten. Weißt du, warum?
Das hat mich auch irritiert. Obwohl man ja auch andere Vögel manchmal auf einem Bein stehen sieht - also Enten, Möwen oder Gänse, besonders im Winter. Das machen die, um das andere Bein zu wärmen.
Und die Flamingos?
Die sparen so Energie. Sie brauchen keine Muskeln anzustrengen, wenn sie auf einem Bein stehen, bei zweien dagegen schon. Stehen sie auf einem Bein, dann verschiebt sich ihr Schwerpunkt so, dass sie das fast ohne Körperkraft beibehalten können. Die können auf einem Bein auch besser schlafen als auf beiden.
Volle Beinschonung, oder was?
Das behauptet jedenfalls mein altes »Urania Tierreich«. Interessanterweise zählen die Flamingos da noch zu den Schreitvögeln, wie Reiher oder Störche.
Und diesen Begriff gibt es nicht mehr?
Doch, aber inzwischen ist man zu dem Schluss gekommen, dass Flamingos eine eigene Ordnung der Vögel darstellen.
Stehen die den ganzen Tag auf einem Bein?
Nein, nur zum Ausruhen. Da ihre Nahrung eher klein ist, brauchen sie viel Zeit zur Futtersuche. Sie filtern Plankton und andere kleine Tierchen aus dem Wasser. Flamingos sind gewissermaßen die Bartenwale der Vogelwelt. Sie suchen meist im flachem Wasser nach Futter. Das wühlen sie auf und tunken ihren Schnabel ein. Und da brauchen sie beide Beine. Wie übrigens auch bei den seltenen Gelegenheiten, wo sie schwimmen. Trotz ihrer langen Beine haben auch Flamingos Schwimmhäute zwischen den Zehen.
Kennst du eigentlich die Yogafigur »Der Baum«? Wer das macht, sieht aus wie ein Flamingo auf einem Bein.
Habe ich schon gesehen. Im Yoga steckt da sicher ein ganzes Gedankengebäude dahinter. Da wird bestimmt die Energie vom Himmel runtergeleitet oder so was in der Preislage.
Ich bin schon froh, wenn ich es überhaupt schaffe.
Ich wäre wahrscheinlich auch gesünder, wenn ich das könnte.
Flamingos sieht man selten allein.
Die gehen in großen Gruppen auf Nahrungssuche. Das sind manchmal 1000 Viecher in einem Flachgewässer. Das hat dann ein bisschen Treibjagdcharakter. Die große Gruppe hat auch weitere Vorteile: So ein Riesenschwarm ist nicht so ohne Weiteres angreifbar. Allein schon, weil sie auf diese Weise Wachposten nach allen Seiten haben. Und wenn’s ernst wird, fliegen sie halt weg. Das können sie ja ganz gut.
Sozusagen eine sozialistische Wertegemeinschaft.
Und dann noch in Pink. Einige sind sogar fast rot.
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