Ein Händchen für Senatsposten

Über den guten Lauf der Linke bei Personalentscheidungen

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: 2 Min.

Mit der Nominierung von Katja Kipping zur designierten neuen Sozialsenatorin ist der Berliner Linkspartei bereits kürzlich ein Coup in der Öffentlichkeit gelungen. Dass Lena Kreck neue Justizsenatorin werden soll, sorgt für weitere positive Aufmerksamkeit, die die Linke angesichts der innerparteilichen Opposition gegen eine Regierungsbeteiligung und den großen Zerwürfnissen allein schon um Sahra Wagenknecht dringend braucht.

Obwohl auf Parteitagen selten über politische Konkurrenten gesprochen wird, fiel bei den Grünen am Sonntag gleich zweimal der Name Lena Kreck. »Ich freue mich auf Frau Kreck«, sagte beispielsweise die bisherige rechtspolitische Sprecherin der Abgeordnetenhausfraktion der Ökopartei, Petra Vandrey. Es gibt durchaus Phantomschmerz über den Verlust des Ressorts, insbesondere auch des dazugehörigen Bereichs der Antidiskriminierung. Doch den Grünen scheint der Senatsposten bei der Linken und mit der Hochschulprofessorin besetzt in guten Händen.

Die Personalie ist auch ein Stinkefinger gen CDU, die wohl entgegen der Absprachen und Gepflogenheiten vor zwei Jahren Lena Kreck bei der Wahl zur Landesverfassungsrichterin durch das Abgeordnetenhaus durchfallen ließ. Sollte es zur Koalition kommen, wird sie zeigen können, ob sie den Rechtsstaat auf links drehen kann, wie es der Wunsch vieler, nicht nur radikaler Linker ist. Immerhin hat ihr Amtsvorgänger Dirk Behrendt von den Grünen in seiner Verwaltung in den vergangenen fünf Jahren schon einige Vorarbeit geleistet. Sie hat hoffentlich weitreichendere Pläne als »Knäste schöner machen«, wie Linke-Landeschefin Katina Schubert Ende November ankündigte, als bekannt wurde, dass das Justizressort an die Sozialisten gehen soll.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!