- Kommentare
- Pandemiepolitik
In der Nachrichtenflaute
Ulrike Henning über das leider ununterbrochene Corona-Rauschen
Franziska Giffey zum Beispiel, Berlins Regierende Bürgermeisterin, erwägt, im öffentlichen Nahverkehr wieder die FFP2-Maske zur Pflicht zu machen. Schon jetzt haben gefühlt 95 Prozent der Fahrgäste dieses Teil aufgesetzt und folgen damit der Empfehlung beispielsweise der S-Bahn. Oder Christian Lindner: Der Finanzminister träumt davon, innerhalb eines Monats jeweils die gesamte Bevölkerung durchimpfen zu lassen. So schnell, dass es quasi niemand merkt. Warum können diese beiden und andere Politiker nicht mal ein paar Tage die Füße still respektive den Schnabel halten? Im Wahlkampf wurde das Corona-Thema doch auch totgeschwiegen, warum geht das nicht um die Feiertage herum? Der Zeitraum ist zudem viel kürzer.
Zwar wird Omikron sich durchsetzen, aber dank des deutschen Gesundheitsmeldewesens und eben der Feiertage gibt es hier das gleiche Problem wie mit Gott: Keine neuen Daten. Insofern kann auch der Politik nur das stille Gebet oder eine Meditation empfohlen werden. Die Bürger wären dankbar, wenn der Dauerstrom von Aufregung und dem Durcheinander überflüssiger und sich widersprechender Vorgaben wenigstens mal einige Tage im Jahr etwas abschwellen würde.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.