Wofür ist Krieg gut? Für absolut nichts!

Gegen den Kriegsdienst gestern, heute, morgen

Kriegsdienstverweigerung - so hieß das offiziell, wenn man keinen Wehrdienst, sondern Zivildienst machen wollte. Das dauerte länger, aber man musste nicht in der Kaserne leben. Gibt es heute nicht mehr, nur den Krieg gibt es noch und wieder und jetzt. Russland hat die Ukraine angegriffen - mit einer orwellhaften Begründung, so platt wie aus dem Lehrbuch: Es gehe um Frieden. Damit Ruhe ist. Deshalb schlagen Eltern ihre Kinder, Männer die Frauen, werden Politiker ins Gefängnis geworfen, Medien verboten - und Menschen umgebracht.

Als es noch eine große Friedensbewegung gab, in den 1980ern gegen die Pershing- und SS-20-Raketen, behauptete die Bundeswehr, sie sei »die größte Friedensbewegung«. Das war dreist und blöd und alle außer der CDU wussten es. Wer darin unbedingt seinen Wehrdienst ableisten wollte, dem war nicht zu helfen. Viele sprachen anschließend von der zermürbendsten Zeit ihres Lebens. Und die, die bei der NVA »bei der Fahne« waren, sagten nicht viel Besseres. Nur, dass es die einfachen russischen Soldaten noch viel schlimmer hatten. Und das war im Frieden. Der Stalinismus war repressiv und geistlos, doch er war globalpolitisch defensiv und nicht völkisch begründet. Für das Gegenteil war die Nato zuständig, nun will Russland anscheinend auch so sein.

Gegen den Krieg der USA in Vietnam, ebenfalls als Friedensmission propagiert, sang Edwin Starr 1970 das Lied »War«. Darin fragte er rhetorisch: »War - What is it good for? Absolutely nothing!« Krieg sei nur für eine Berufsgruppe gut: für die Leichenbestatter.

Der Autor ist Kriegsdienstverweigerer seit 1987.

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