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Malis Unsicherheit hat System

Martin Ling über die Aufkündigung der Kooperation mit Frankreich

Die Scheidung ist offiziell: Die Militärjunta in Mali hat das Auslaufen aller Verträge mit der Ex-Kolonialmacht Frankreich angekündigt. Frankreich war Anfang 2013 von der damaligen zivilen Regierung Malis nach einem Putsch und den Sezessionsbestrebungen im Norden ins Land gerufen worden, um für Sicherheit und Stabilität zu sorgen. Militärmission folgte auf Militärmission, unterm Strich blieb dasselbe Ergebnis: Die Sicherheitslage hat sich trotz des Einsatzes von fast 25 000 internationalen Soldaten verschlechtert.

Das Beispiel Mali zeigt einmal mehr wie schon in Afghanistan, dass eine auswärtige Militärmission auf Dauer gegen den Willen eines großen Teils der einheimischen Bevölkerung keinen Erfolg haben kann. Die französische Präsenz stieß zunehmend auf Ablehnung, weil sie weder Sicherheit noch Stabilität brachte. Bis zu 80 Prozent des Landes sind unter der Kontrolle von Banditen und Islamisten. Mehr als eine Million Malier sind auf der Flucht.

Die Militärausgaben in Mali beliefen sich auf das Fünffache der Entwicklungshilfe. Die malischen Eliten waren vor allem an Macht interessiert und weniger daran, das Land zu entwickeln. Frankreich hat das toleriert. Die Quittung kommt jetzt. Den Preis zahlt weiter die Bevölkerung, denn auch die Militärjunta hat kein tragfähiges Entwicklungskonzept.

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