Idealistin

Karine Jean-Pierre wird als erste Schwarze Frau und homosexuelle Person Pressesprecherin des Weißen Hauses

  • Ulrike Wagener
  • Lesedauer: 2 Min.

»Ich bin alles, was Trump hasst«, sagte Karine Jean-Pierre einmal in einem Video. Schwarze Frau, Lesbe, Mutter, Tochter haitianischer Einwanderer aus der Arbeiterschicht. Und jetzt: eines der Gesichter der Biden-Administration. Am 13. Mai wird sie als erste Schwarze Frau und erste Person aus der LGBTIQ-Community Sprecherin des Weißen Hauses. »Dies ist ein historischer Moment, und das ist mir nicht entgangen«, sagte Jean-Pierre. Nach Wochen der Spekulationen wurde nun bekannt, dass sie Jen Psaki nachfolgt, deren Vertreterin die 44-Jährige bislang war. Während Psaki nach eigenen Angaben mehr Zeit »zu schlafen und Bücher zu lesen« sucht, wird Jean-Pierre dafür wohl nun weniger Zeit haben. Ihre Vorgängerin trat im letzten Jahr fast täglich vor die Presse. Präsident Joe Biden attestiert Jean-Pierre »die Erfahrung, das Talent und die Integrität«, die für diese Aufgabe erforderlich seien.

Sie selbst beschreibt ihr Leben als eine Migrationsgeschichte – und als erfolgreiche Verwirklichung des »American Dream«. Erfolg durch Arbeit. Auf Martinique geboren, kam sie mit ihren haitianischen Eltern im Alter von fünf Jahren in die USA und wuchs in New York auf, ihre Mutter Haushaltshilfe, ihr Vater Taxifahrer. Nicht selten war sie es, die auf ihre jüngeren Geschwister aufpasste. Ihr Ziel war die Politik: Sie studierte Public Affairs an der Elite-Universität Columbia und war 2008 in der Präsidentschaftskampagne von Barack Obama aktiv. Schon der Wahl von Donald Trump Wahl arbeitete Jean-Pierre daran mit, ihn wieder loszuwerden: 2016 in einer NGO-Kampagne, 2020 als Stabschefin von Vizepräsidentschaftskandidatin Kamala Harris.

Ihr Engagement für die Demokraten – und gegen Trump – begründete sie mit Idealismus und mit ihrer Tochter, die sie zusammen mit ihrer Partnerin, der CNN-Korrespondentin Suzanne Malveaux, hat. Karine Jean-Pierre ist alles, was Trump hasst, und ein passendes Gesicht für die Biden-Administration.

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