Rüstung ist keine Lösung

Martin Ling über den Bericht zur Entwicklungshilfe

Die Bundesregierung ist handlungsfähig. Das ist die gute Nachricht. Innerhalb kürzester Zeit wurde ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr verabschiedet. Und immerhin eine Milliarde Euro wurde im Ergänzungshaushalt zusätzlich für die globale Ernährungssicherheit locker gemacht. Wo ein politischer Wille ist, ist offenbar ein Weg.

Die Einsicht der Bundesregierung hält sich allerdings in Grenzen. Das zeigen die Dimensionen – 100 Milliarden für die Bundeswehr, eine Milliarde für die 811 Millionen Hungernden –, die die Statistik 2021 auswies und die wegen des Ukraine-Kriegs laut Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen um 47 Millionen Menschen wachsen dürfte. Mindestens.

Es ist nicht verwunderlich, dass die Welthungerhilfe und Terre des hommes der Regierung ins Stammbuch schreiben, dass die globale Ernährungssicherheit höchste politische Priorität haben sollte. Denn Absichtserklärungen wie beim G7-Gipfel 2015, bis zum Jahr 2030 insgesamt 500 Millionen Menschen von Hunger und Mangelernährung zu befreien, folgte wenig. Beim G7-Gipfel in Elmau 2022 muss sich das ändern. Alles andere wäre ein Armutszeugnis für die Bundesregierung.

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