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Fehlende Vision für den Frieden
Oliver Eberhardt über die neue Eskalation rund um den Gazastreifen
Es war nur eine Frage der Zeit, bis es wieder losgeht. Denn egal, ob bei den örtlichen Regierungen oder den Vereinten Nationen: Wenn in Israel und den palästinensischen Gebieten die Bomben und Raketen zu fallen beginnen, beschwört man den Frieden und tänzelt wie beim Square Dance an der Antwort vorbei, wie es denn dauerhaft weitergehen könnte. Denn die Menschen brauchen einen echten Frieden, in dem man sich weder vor einem weiteren Raketenhagel fürchten muss noch in einer dystopischen Trümmerlandschaft hinter einem streng bewachten Zaun leben muss.
Dieses Mal ist es nicht die Hamas, mit der Israel Krieg führt, sondern der Iran-nahe Islamische Dschihad, der erstaunlicherweise Hunderte Raketen aufbieten kann. Wo hat er die her? Warum tut die Hamas nichts dagegen? Schon seit Jahren zeichnet sich ab, dass die Hamas langsam aber stetig die Kontrolle über den Gazastreifen abgibt: Kleine, noch radikalere Gruppen lassen sie einfach gewähren, denn sie waren willige Helfer in den Scharmützeln mit Israel. Jetzt macht eine davon ihr eigenes Ding. Die Hamas droht in Gaza die Macht zu verlieren, und die palästinensische Regierung von Präsident Mahmud Abbas, extrem unbeliebt, wird dort kein Bein mehr auf den Boden bekommen – eine bedrohliche Situation. Das gilt nicht nur für Israel: Die Reichweite der Raketen nimmt zu. Und der Suezkanal, extrem wichtig für den internationalen Warenhandel, ist nur gut 200 Kilometer entfernt, falls das Argument der wirklich schlechten Lebensbedingungen in Gaza und der ständigen Bedrohung Israels nicht reicht.
Die Region braucht wieder eine realistische Vision: Es muss eine nachhaltige, umsetzbare Lösung für den Gazastreifen gefunden werden.
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