- Kommentare
- Panzer für die Ukraine
Stunde der Hasardeure
Peter Steiniger über Kampfpanzer aus Deutschland gegen Moskau
The Germans to the Front! Die Unionsparteien fordern, dass Deutschland bei der militärischen Unterstützung der Ukraine eine taffe Führungsrolle in Europa übernimmt. Gegenüber deren langjährigen britischen Alliierten ist man weit im Hintertreffen. Unter anderem sollen Rüstungsschmieden und Bundeswehr Kampfpanzer und weitreichende Artillerie an Kiew liefern. Nach Russlands Teilmobilisierung und Putins Warnungen an den Westen beweisen die Erben der Stahlhelmfraktion ihren Mut in der Etappe. Angesichts der Bellizisten in den Reihen von Liberalen und Grünen ist das auch ein an Olaf Scholz gerichteter Wink mit der schwarzen Ampel.
Nur ein noch höherer Blutzoll bringt die bereits angeschlagenen Russen an den Verhandlungstisch, behauptet die Union. Tatsächlich war es die Ukraine, die sich im April aus den Gesprächen mit dem Feind zurückgezogen hatte, um die Entscheidung auf dem Schlachtfeld zu suchen. Ob diese Taktik in Kiew entwickelt wurde oder auf die Mentoren in Washington und London zurückgeht, müssen einmal Historiker klären. Kein Geheimnis ist, dass das Pentagon die gegen Russland verfolgte Strategie in diesem gefährlichsten Stellvertreterkrieg der Geschichte bestimmt. Als »Den Frosch kochen« beschreibt die »New York Times« das Hochrisikospiel einer graduellen Eskalation. Ein Spiel mit dem atomaren Feuer.
Der Panzervorstoß der Union liegt auf dieser Linie und geht über Russlands rote. Weiter vorn bleiben die Briten mit ihrer neuen Eisernen Lady, die die Ukraine bis zum Sieg kämpfen lassen will. Ein solcher Triumphalismus hat Russlands Versailles-Komplex nur befördert – mit fatalen Folgen. Mit noch mehr Benzin wird sich dieses Feuer nicht löschen lassen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.