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Die Demokratie benötigt Hilfe

Berlin braucht deutlich mehr Wahlhelfer

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.

Eine Wahl ist keine Raketenwissenschaft. Im Prinzip könnte jeder erwachsene Bürger, der lesen und schreiben kann, ohne große Schulung als Wahlhelfer mitwirken. Eine kurze Einweisung genügt. Denn was ist da zu tun? Man lässt sich den Personalausweis zeigen, hakt den Betreffenden im Wählerverzeichnis ab und händigt die Stimmzettel aus. Am Abend werden die Stimmen gezählt. Ich kann das aus eigener Erfahrung sagen, weil ich bei der Bundestagswahl 1998 und bei der Europawahl 1999 in einem Wahllokal in Berlin-Pankow geholfen habe.

Sich als Wahlhelfer zur Verfügung zu stellen, das ist nicht nur ein Dienst an der Demokratie, sondern auch interessant. Obendrein winkt eine Aufwandsentschädigung, die nun bei der erwarteten Wiederholungswahl in Berlin am 12. Februar mit 240 Euro für alle, die nicht im öffentlichen Dienst beschäftigt sind, sehr anständig ausfällt. Über 240 Euro extra zum Stipendium oder zum Taschengeld dürften sich Studenten und erwachsene Schüler freuen. So viel verdient an einem Tag so mancher Arbeiter und Angestellte nicht einmal brutto, geschweige denn netto.

Trotzdem wird es sicher kein Kinderspiel, jetzt genug Wahlhelfer zu finden. Denn nach der Berliner Chaoswahl vom 26. September 2021 dürfte so mancher Wahlhelfer beschlossen haben, sich so etwas nicht wieder anzutun. Einen Hoffnungsschimmer gibt es allerdings. Der neue Landeswahlleiter Stephan Bröchler macht einen ausgesprochen kompetenten Eindruck. Vielleicht läuft unter seiner Organisation ja alles wie am Schnürchen, obwohl Einwohner der Hauptstadt daran gewöhnt sind, dass hier so gut wie nichts normal funktioniert.

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