Ukraine: Krieg um Ressourcen

Peter Steiniger zu Trumps Forderung nach den Seltenen Erden der Ukraine gegen Waffen

US-Präsident Donald Trump (r.) erwartet vom ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj einen Rohstoff-Deal.
US-Präsident Donald Trump (r.) erwartet vom ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj einen Rohstoff-Deal.

Nicht einmal der Tod ist umsonst: US-Präsident Donald Trump verlangt von Kiew als Gegenleistung für fortgesetzte Waffenlieferungen garantierte Zugriffsrechte auf die wertvollen Bodenschätze der Ukraine. Es geht ihm besonders um die begehrten Metalle Seltene Erden, aber auch solche wirtschaftlich lebenswichtigen »kritischen Rohstoffe« wie Titan, Lithium, Graphit oder Uran haben sowohl die USA als auch die EU auf ihrem Zettel. Für die Volkswirtschaften der Industrieländer ist der Zugang zu diesen Stoffen von strategischer Bedeutung und unentbehrlich für die Tech-Konzerne, deren Bosse Teil der Trump-Plutokratie sind. Der Krieg in der Ukraine dient der Durchsetzung von Geschäftsinteressen mit anderen Mitteln. Das Land, das ein Brückenstaat zwischen Ost- und Westeuropa hätte werden können, wird dafür zerfetzt: Den größten Teil der Ressourcen, die Trump unter US-Kontrolle sehen will, hat sich Russland einverleibt.

Trumps Verknüpfung der Militärhilfen mit einem Vertrag über Rohstoffe als »Sicherheiten« stellt die Vorgänger-Regierung als Vergeuder hin. Die Gespräche mit Kiew über Bergbau-Konzessionen liefen aber bereits vor Antritt des Größten Dealmakers aller Zeiten. Beim USA-Besuch im vergangenen Herbst offerierte Präsident Wolodymyr Selenskyj mit dem fatalen »Siegesplan« auch die ukrainischen Mineralien. Und die Böden der »Kornkammer Europas« teilen Konzerne, US-Fonds und Oligarchen längst unter sich auf. Nach dem Krieg wird die Ukraine für ewig am Tropf hängen – und beim Geld hört auch die transatlantische Freundschaft auf.

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