Radfahrerin in Berlin nach Unfall für hirntot erklärt

44-jährige Frau erliegt schweren Verletzungen / Bundesweite Debatte über Straßenblockaden von Klimaschützern

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Drei Tage nach dem Unfall mit einem Betonmischer in Berlin ist die lebensgefährlich verletzte Radfahrerin für hirntot erklärt worden. Das teilte die Polizei am Donnerstag mit. Zunächst hatte die Polizei fälschlicherweise mitgeteilt, die 44-Jährige sei verstorben. Später korrigierte ein Sprecher diese Angaben und teilte mit, die Frau werde weiterhin intensivmedizinisch behandelt.

Die Radfahrerin war am vergangenen Montag in der Bundesallee in Berlin-Wilmersdorf von dem Lastwagen erfasst und überrollt worden. Dabei trug sie so schwere Verletzungen davon, dass nun der Hirntod festgestellt wurde. Davon erholen sich nach bisherigen Erkenntnissen Betroffene nicht – unabhängig davon, welche Maßnahmen Mediziner ergreifen.

Der Unfall hat für bundesweites Aufsehen und Diskussionen gesorgt. Denn ein Spezialfahrzeug, das helfen sollte, die Verletzte unter dem Lkw zu befreien, stand nach Angaben der Feuerwehr in einem Stau auf der Stadtautobahn. Dieser soll durch eine Aktion der Klima-Protestgruppe »Letzte Generation« ausgelöst worden sein.

Die Protestierenden der Gruppe Letzte Generation teilten nach dem Unfall mit, dass einige von ihnen auf der Stadtautobahn protestiert und den Verkehr unterbrochen hätten. Die Gruppe könne nicht ausschließen, dass die Verspätung des Fahrzeugs »auf einen durch uns verursachten Stau zurückzuführen ist«. Die Berliner Polizei stellte gegen zwei Klimaaktivisten Strafanzeige.

Während sich Rettungskräfte am Montag um die Frau kümmerten, griff zudem ein Unbekannter den 64-jährigen Fahrer des Betonmischers mit einem Messer an. Anschließend floh der Angreifer vom Unfallort. Die Polizei teilte am Donnerstag mit, am Mittwochabend einen 48-jährigen Tatverdächtigen festgenommen zu haben. Dieser solle noch am Donnerstag einem Richter vorgeführt werden, hieß es weiter.

Sowohl die Radfahrerin als auch der Lastwagenfahrer wurden am Montag ins Krankenhaus gebracht. Die Frau erlitt schwerste, lebensgefährliche Verletzungen, an denen sie nun starb. Der Lastwagenfahrer konnte die Klinik mittlerweile wieder verlassen. Agenturen/nd

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