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Der schwarze Stein
The Queen is dead, aber diesmal die Richtige: Zum Tod von Vivienne Westwood
Drei Dinge, die Sie dringend über die Entstehung von Punk wissen sollten: Erstens war Punk eine Modebewegung. Die sich zweitens in England ausbreitete (und nicht in den USA). Drittens war das keine Erfindung von Männerbands, sondern einer Frau: der Modemacherin Vivienne Westwood. Sie war die Königin, auch wenn Punk eine Kultur von unten ist. Sie war der schwarze Stein, der alles ins Rollen brachte.
Die Königin ist nun gestorben, am Donnerstag im Alter von 81 Jahren. Anfang der 70er hatte sie mit Malcolm McLaren einen Laden in der Londoner Kings Road eröffnet, in dem sich später die Sex Pistols gründeten. Und als die sich aufgelöst hatten, sang ihr Sänger John Lydon in seiner neuen Band Public Image Ltd: »Anger is an energy« (Wut ist eine Energie). Das war auch das Motto von Westwood, und sie machte daraus eine globale Modemarke. Sie schubste Punk auf die Laufstege der Welt. Versnobte Modehäuser und Punk sind vielleicht nichts, was man auf Anhieb miteinander in Verbindung setzen würde, aber man würde auch nicht denken, dass Westwood bei der Ehrung durch die andere Königin, die dieses Jahre noch vor ihr gestorben ist, keinen Schlüpfer trug. Ein Skandal – der aber auch zeigt, was diese Gesellschaft für skandalös hält.
Westwood schaffte es, ihre Verachtung für das Establishment, trotz aller Ehrungen im Mainstream, durchzusetzen. Sie war für Klimagerechtigkeit und schneiderte das Hochzeitskostüm für Stella Moris, als sie im März Julian Assange im Gefängnis heiratete. Westwood war bunt und kompromisslos, eine Löwenmutter für die Punks und Freaks. »May the road rise with you«, sang John Lydon. Danke, dass genau du die warst, die Punk entworfen hat. Ruhe in Rebellion.
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