Progressive Juristin

Norma Lucía Piña wird als erste Frau Oberste Richterin in Mexiko

Norma Lucía Piña ist bekannt für ihre hohen Ansprüche: »Wir werden uns jeden Tag bemühen, eine gerechtere, egalitärere Gesellschaft ohne Gewalt für Frauen zu schaffen«. Diese Worte gab die 63-jährige Juristin als Credo in ihrer Dankesrede aus, nachdem sie von den elf Richter*innen des Obersten Gerichtshofes in Mexiko in der dritten Runde zur Obersten Richterin gewählt wurde – erstmals steht damit eine Frau an der Spitze.

Piña hat eine steile Karriere im Justizwesen hingelegt. Sie begann 1992 als Sekretärin für Studien und Buchhaltung im Obersten Gerichtshof selbst. Danach ging es zielstrebig weiter, bis sie 2015 zur Richterin am Obersten Gerichtshofs berufen wurde. Im November bekundete sie offen ihre Ambitionen in einem Interview mit »El País«: »Ich möchte die erste Frau als Präsidentin des Obersten Gerichtshofs werden. Und wenn die Richter mit den von ihnen gefassten Beschlüssen übereinstimmen, sollten sie eine Frau wählen.« Das haben sie gemacht, und zwar nicht die Wunschkandidatin des sozialdemokratischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador, Yasmín Esquivel, sondern Norma Piña. Die unterlegene Esquivel gratulierte auf ihrem Twitter-Konto und bezeichnete die Entscheidung als »historisch«.

»Ich danke denen, die immer an uns geglaubt haben, die nicht müde wurden, gegen unsere patriarchalische Kultur zu kämpfen, und ich ehre diejenigen, die nicht mehr hier sind«, sagte sie in ihrer Dankesrede. Sie selbst kämpfte für eine Entkriminalisierung der Abtreibung, die im Grundsatz nur nach einer Vergewaltigung erlaubt ist. »Wenn die Frau ein Opfer ist, gibt es keine Einschränkungen, aber wenn sie ihr Einverständnis gibt, darf sie zu keinem Zeitpunkt abtreiben. Das Gesetz bestraft also das sexuelle Verhalten der Frau, was es meiner Meinung nach verfassungswidrig macht.« Sie wird sich auch weiter für die reproduktiven Rechte von Frauen, Umweltrechte und gegen geschlechtsspezifische Gewalt einsetzen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -