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Kann man was machen
Martin Höfig zu einer Übergewinnsteuer für Lebensmittelkonzerne
Die Kapitalisten kriegen zurzeit noch mal mehr als sonst den Hals nicht voll. Wer sich dieser Tage wundert, warum er beim Lebensmitteleinkauf oft das Doppelte bezahlt als noch vor ein paar Monaten, wurde bisher vom propagandistischen Dauerbeschall beruhigt: Es ist halt Krieg in Europa und die armen Konzerne leiden genauso unter den dadurch gestiegenen Rohstoffpreisen wie die kleinen Leute. Kann man nichts machen.
Der obersten Verbraucherschützerin des Landes, Ramona Pop, schwant nun aber doch, dass sich die immensen Preissteigerungen auch bei Brot und Butter nicht allein durch die allgemeine Inflation rechtfertigen lassen. So will sie nun bei den Gewinnen genau hinschauen, ob und wie stark sich Lebensmittelkonzerne und Handel an der Krise bereichern – und gegebenenfalls dann auch in dieser Branche eine Übergewinnsteuer wie bei den Energiekonzernen fordern. Es bleibt zu hoffen, dass sie weiter in dieser Richtung Druck macht. Oder wie fragte vergangene Woche eine der Organisatorinnen der Stromstreik-Initiative »Wir zahlen nicht« zu Recht: »Wozu gibt es hier eigentlich ein Kartellamt?«
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