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Regionaler Arbeitsmarkt stabil
Erhöhte Arbeitslosenzahlen im Januar, aber rückläufige Quote im Jahresdurchschnitt
Die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Agentur für Arbeit stellte am Dienstag sowohl den Monatsbericht für Januar 2023 als auch den Jahresbericht des vergangenen Jahres 2022 vor. Der Jahresrückblick verspricht eine positive Entwicklung auf dem regionalen Arbeitsmarkt, die Arbeitslosigkeit ist allerdings in diesem Januar sowohl in Berlin als auch in Brandenburg im Vergleich zum vergangenen Dezember angestiegen.
Die Zahl der arbeitslosen Berliner*innen ist im Januar um 8469 auf 183 519 gewachsen, in Brandenburg sind 81 392 Menschen arbeitslos, 5659 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote betrage in Berlin aktuell 9,1 Prozent und in Brandenburg 6,1 Prozent, so die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg. Während die Zahlen in Berlin in diesem Januar ein wenig niedriger sind als im Januar 2022, sind sie in Brandenburg angestiegen.
»In Berlin sehen wir eine saisonübliche Zunahme der Arbeitslosigkeit. Gleichwohl ist der Anstieg der Quote über die Marke von neun Prozent nicht schön«, so Alexander Schirp, stellvertretender Geschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin und Brandenburg, laut einer Pressemitteilung. In Brandenburg sei zu erwarten, dass die hohen Zahlen im Januar im Frühjahr wieder abnähmen. »Der Strukturwandel vor allem in der Industrie ändert den Arbeitsmarkt von Grund auf. Das Angebot an Arbeits- und Fachkräften entscheidet über die wirtschaftliche Zukunft des Landes«, sagt Schrip.
Die Berliner Industrie- und Handelskammer hält den hauptstädtischen Arbeitsmarkt anhand der Zahlen für weitgehend stabil, trotz der schwierigen wirtschaftlichen Ausgangslage, sagt Hauptgeschäftsführer Jan Eder. Drohenden Personalengpässen müsse durch die zügige Integration Geflüchteter und internationaler Fachkräfte entgegengewirkt werden, so Eder.
Laut den Zahlen der Arbeitsagentur sind in Berlin aktuell 18 000 Arbeitsstellen unbesetzt, in Brandenburg sind es 25 400. »Die Personalbedarfe sind in allen Bereichen hoch. Insbesondere im Handel, verarbeitenden Gewerbe, Gesundheits- und Sozialwesen, in der Zeitarbeit aber auch im Baubereich und im öffentlichen Dienst werden Arbeitskräfte gesucht«, so die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg.
Die Zahlen des Arbeitsmarktes im vergangenen Jahr stimmen die regionale Arbeitsagentur derweil zuversichtlich. Laut den Statistiken ist die Arbeitslosigkeit 2022 im Vergleich zu 2021 deutlich zurückgegangen, dieser Aufwärtstrend wird auch für dieses Jahr erwartet. »Wir haben deutlich weniger arbeitslose Menschen und die Beschäftigung nimmt weiter zu. Das erwarten wir auch in diesem Jahr. Die Prognosen sehen gut aus«, sagt Ramona Schröder, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg. Wichtig sei, weiter in die berufliche Qualifizierung zu investieren. »Dazu gehört für uns beispielsweise auch, die großen Arbeitskräftebedarfe im Brandenburger Süden bundesweit sichtbar zu machen und in beiden Bundesländern überall dort zu unterstützen, wo Qualifizierungsbedarfe nötig sind«, so Schröder.
In Berlin ist die Arbeitslosenquote 2022 im Vergleich zu 2021 um einen Prozentpunkt auf 8,8 Prozent im Jahresmittel gesunken. 2021 waren noch durchschnittlich 198 000 Menschen arbeitslos gemeldet, diese Zahl hat sich im vergangenen Jahr auf 179 000 verkleinert. In Brandenburg ist der Unterschied zum Vorjahr etwas geringer, aber dennoch ist ein Rückgang der Arbeitslosenquote von 5,9 auf 5,6 Prozent und der arbeitssuchenden Menschen von 78 000 auf 74 000 zu vermelden. In beiden Ländern sei außerdem die Anzahl sozialversicherungspflichtig beschäftigter Menschen angestiegen, so die Arbeitsagentur: in Berlin zum November 2022 auf 1,68 Millionen, 52 000 mehr als im Vorjahresnovember. In Brandenburg waren laut Arbeitsagentur im November 2022 892 000 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 9400 mehr als im Jahr davor.
Im Berliner Jobcenter ist man glücklich darüber, im vergangenen Jahr weniger Menschen unterstützt haben zu müssen, und geht zuversichtlich in die Zukunft. »Das vergangene Jahr in den Berliner Jobcentern wurde mit einem Rückgang der hilfebedürftigen Personen beendet. Das freut uns sehr. Die Prognosen für dieses Jahr gehen aktuell auch von einer stabilen Anzahl der Leistungsbeziehenden in der Grundsicherung aus«, sagt Lutz Mania, Geschäftsführer des Jobcenters Berlin-Mitte. Auch der Umstieg auf das Bürgergeld habe reibungslos funktioniert, so Mania. »Fast 470 000 Menschen werden durch die Jobcenter in Berlin finanziell unterstützt und haben nahtlos zum 1. Januar Bürgergeld erhalten«, sagt er.
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