Keine Munition von Lula

Martin Ling über die Diplomatie des brasilianischen Präsidenten

In Deutschland sind solche Stimmen kaum noch zu vernehmen: Brasiliens Präsident Lula verweigert die Lieferung von Munition an die Ukraine und macht sich für eine diplomatische Initiative zur Beendigung des Kriegs stark, während hierzulande diskutiert wird, warum nach Kampfpanzern nicht auch gleich noch Kampfflugzeuge folgen sollten. Es braucht in der Tat viel Fantasie, sich eine Verhandlungslösung bei diesem Angriffskrieg vorzustellen. Es braucht allerdings auch viel Fantasie und wenig Empathie mit den unzähligen Opfern, sich eine militärische Lösung in einem Konflikt vorzustellen, indem seit der Einnahme von Cherson im November quasi Stillstand an einer 1000 Kilometer langen Frontlinie herrscht, während weiter gestorben wird.

Dass Lula nun Brasilien und China als Vermittler ins Gespräch bringt und dafür bei seinem Besuch im März in Peking Xi Jinping gewinnen will, ist einen Versuch wert. So klar in Lateinamerika der Angriffskrieg Russlands abgelehnt wird, wird er doch auch als Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland um ihre geostrategischen Interessen in der Region gesehen. Damit haben sie in Lateinamerika so ihre Erfahrungen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.