Karlsruher Verfassungsschutz

Markus Drescher über das Urteil zum Polizeigesetz im Nordosten

Wenn es um Gesetzesverschärfungen zur Verbrechens- und Terrorismusbekämpfung geht, ist es in Deutschland längst schlechte Tradition, dass Bundes- und Landesregierungen willig dem populistischen Drängen nach immer mehr Befugnissen für die Sicherheitsbehörden folgen. Reingeschrieben wird in die entsprechenden Gesetze dann erst einmal quasi alles, was geht. So geschehen auch in Mecklenburg-Vorpommern.

Ob das letztendlich alles zu weit geht, wie es zivilgesellschaftliche Akteure so oft wie vehement beklagen, darüber muss regelmäßig das Bundesverfassungsgericht entscheiden. Und man muss sagen: Auf den Verfassungsschutz in Karlsruhe ist Verlass. Wo die Politik (absichtsvoll) versagt, sorgen die Richter*innen wie nun im Fall des Polizeigesetzes im Nordosten dafür, dass die Grundrechte der Bürger*innen von den sicherheitspolitischen Fantasien nicht gänzlich verstümmelt werden. Das mag gerade Linken oftmals nicht weit genug gehen; dennoch ist es eine gute Nachricht, dass es hierzulande eine Instanz gibt, die begriffen hat, dass immer mehr Freiheiten für die Polizei immer weniger Freiheiten für die Bürger*innen bedeuten würden.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.