- Kommentare
- Sahel-Plus-Initiative aus dem Entwicklungsministerium
Sahel-Plus-Initiative: Zu kurz gesprungen
Martin Ling über die deutsche Sahel-Plus-Initiative
Es ist das Horrorszenario für die Sahel-Region aus westlicher Sicht: Ein Territorium, das sich nicht mehr als Teil der internationalen Staatengemeinschaft versteht und als sicherer Rückzugsort für islamische Terroristen funktioniert. Die deutsche Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hatte das sicher im Kopf bei ihrem Ansinnen, eine Sahel-Plus-Initiative anzustoßen. In Mali ist der Westen angefangen von der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich mit seinen Stabilisierungsbemühungen gescheitert – einschließlich des UN-Einsatzes Minusma, aus dem sich Deutschland spätestens im Mai 2024 zurückzieht, nachdem Frankreich seine Truppen im Clinch mit der Militärregierung schon abgezogen hat.
Was in Mali bisher gescheitert ist, soll nun in der Sahel-Region und fünf angrenzenden Küstenstaaten erreicht werden: Sicherheit und Entwicklung. Sahel-Plus ist eine auf zivile Entwicklung zielende begrüßenswerte Initiative. Aber wenn die Gewichtung wie in Mali beim Fünffachen der Militärausgaben im Verhältnis zu den Entwicklungsausgaben bleiben sollte, wird Sahel-Plus verpuffen. Das lehrt das Beispiel Mali, das instabiler ist denn je.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.