- Kommentare
- Kommentar
Verheizter Klimaschutz
Es fehlt ein Gesamtkonzept für die Wärmewende
Man habe die Heizungspläne nicht gut kommuniziert, räumen hochrangige Grünen-Politiker*innen mittlerweile selbstkritisch ein. Man hätte das Vorhaben mehr und besser erklären müssen.
Das ist wohl wahr. Die Ansage eines De-facto-Verbots für den Einbau neuer Öl- und Gasheizungen ab 2024 kam wie Kai aus der Kiste. Dabei hätte das Thema längst breit diskutiert und übrigens auch umgesetzt werden müssen – andere Länder sind uns hier um Jahre voraus. Dies unterließen frühere Regierungen aber aus Rücksicht auf die mächtige Eigentümerlobby. Das allerdings einfach so nebenbei durchzuziehen geht auch nicht, denn es ignoriert die Bedeutung des Themas für viele Bürger.
Schlechte Kommunikation ist da aber noch das kleinste Problem. Wie bei vielen anderen Klimaschutzvorhaben der Ampel fehlt es an der Einordnung in ein Gesamtkonzept. Wie genau soll die Wärmepumpen-Förderung aussehen, wie ist es mit dem Mieterschutz beim Umlegen der Kosten? Und wie werden Kommunen bei klimaneutralen Wärmenetzen unterstützt? Mit Hau-Ruck-Einzelmaßnahmen wird der Klimaschutz im Wärmebereich schlicht und einfach verheizt.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.