Reise von Nancy Faeser: Deutscher Rassismus in Tunesien

Matthias Monroy zu Forderungen der Bundesinnenministerin in Tunis

Rassistische Kommentare des tunesischen Präsidenten Kais Saied haben im Februar Pogrome und Repressalien gegen tausende Geflüchtete aus Subsahara-Staaten ausgelöst. Ein drastischer Anstieg halsbrecherischer Überfahrten in eilig zusammengeschweißten Blechwannen nach Europa war die Folge.

Tunesiens Küstenwache verdient daran, indem sie die Motoren der Boote stiehlt und die Menschen in der Seenotrettungszone treiben lässt. Hunderte bezahlten diesen staatlichen Rassismus bereits mit dem Tod.

Teller und Rand – der Podcast zu internationaler Politik
Teller und Rand ist der nd.Podcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.

Bei Faesers Reise nach Tunesien hat auch das dortige Verbindungsbüro der Bundespolizei auf diese Zusammenhänge hingewiesen. Trotzdem kündigt die SPD-Politikerin die weitere Ausrüstung und Ausbildung der Fußtruppen des Präsidenten an - auch die Küstenwache war davon bereits begünstigt.

Dafür fordert Faeser jetzt einen Preis: Tunesien soll vermehrt abgelehnte Asylsuchende aus Deutschland zurücknehmen. Davon betroffen sind vor allem jene Schwarzen Geflüchteten, die jüngst aus dem Land gejagt wurden.

Das ist blanker Rassismus einer Innenministerin, die ansonsten gern das Gegenteil zur Schau stellt. Es ist zu hoffen, dass antirassistische Gruppen dies im Wahlkampf Faesers in Hessen zum Thema machen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.