Carola Rackete und Gerhard Trabert: Signal an Bewegungen

Warum die Linke-Vorsitzenden Carola Rackete und Gerhard Trabert als Kandidaten zur Europawahl vorschlagen

Der frühe Vogel fängt den Wurm, heißt es. Ob das Sprichwort auch zutrifft, wenn eine Partei so früh wie Die Linke einen Kandidaturvorschlag zu einer Wahl im kommenden Jahr bekannt macht, bleibt abzuwarten. Zumal das, was die Bundesvorsitzenden der Linken am Montag öffentlich machten, in der eigenen Partei wohl nicht auf ungeteilte Gegenliebe treffen wird. Und erst in vier Monaten wird ein Linke-Parteitag die Kandidatenliste für das Straßburger Parlament festlegen.

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Dass die Linke-Vorsitzenden mit Carola Rackete und Gerhard Trabert zwei in der gesellschaftlichen Linken sehr bekannte Persönlichkeiten als Spitzenkandidaten vorschlagen, soll aber wohl in erster Linie ein Signal senden: Hier wird die inhaltliche Distanzierung von jenen Kräften in der Partei bekräftigt, die den Einsatz für eine sozial gerechte Klimapolitik als blauäugig und gegenüber den Armen und Marginalisierten ignorant diffamieren und die unterstellen, wer sich für die Rechte Geflüchteter engagiere, interessiere sich nicht für Menschen im Sozialleistungsbezug. Menschen wie Rackete, die unter hohen persönlichen Risiken in der Seenotrettung im Einsatz waren und sind, als Menschenhändler und Schlepper denunziert werden, wurden nicht zuletzt von Sahra Wagenknecht vielfach als Bürgerkinder bezeichnet, die sich nur für das eigene gute Gewissen in Abenteuer stürzen.

Der Vorschlag der Vorsitzenden ist von der Hoffnung auf einen Befreiungsschlag getragen: Man will sich zu den außerparlamentarischen Bewegungen öffnen und hofft hier auf neue Wähler. Die Strategie könnte dann aufgehen, wenn Die Linke zuverlässig bleibt und die Bewegung nicht in gleicher Weise enttäuscht, wie es SPD und Grüne bereits getan haben.

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