- Kommentare
- Kommentar
Mindestlohn für Minderjährige: Ferienjob und dann nie wieder
Ulrike Henning über den Mindestlohn für Minderjährige
Mindestlohn für den Ferienjob forderte jetzt SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert mit Verweis auf eigenes Schraubenzählen im Rahmen einer Baumarkt-Inventur. Alle anderen gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Arbeit von Schülerinnen und Schülern in ihrer freien Zeit scheinen bekannt. Nur der Lohn, so heißt es auch von Juristen, ist Verhandlungssache und kann bislang unter dem Mindestlohn liegen.
Was ebenfalls fehlt, sind genaue Zahlen, in welchem Umfang Jugendliche solche Jobs annehmen oder sogar darauf angewiesen sind. Und welcher Anteil der Heranwachsenden hier eben keinen Finger krumm machen muss. Da wäre erst einmal eine Inventur nötig, könnte man dem SPD-Politiker Kühnert nahelegen.
Unternehmen, die versuchen, billige Ungelernte auszubeuten, gibt es schon lange. Ferienjobs können dazu beitragen, eine Entscheidung über die berufliche Zukunft zu treffen: in dieser Branche, in diesem Unternehmen – oder auf keinen Fall dort. Eine Bezahlung unter dem Mindestlohn könnte schon jetzt Entscheidungskriterium sein. Eines von vielen Themen, die im Schulunterricht zu Unrecht kaum stattfinden.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.