- Kommentare
- Eilantrag von Bahar Aslan
Bedenkzeit für »braunen Dreck«
Matthias Monroy zum erfolgreichen Eilantrag der Kölner Lehrerin Bahar Aslan
Die Liste von Verfehlungen von Polizisten ist lang, auch wenn sich vor allem rechte und weniger rechte Polizeigewerkschafter vehement gegen diese Erkenntnis sträuben. Beinahe täglich gibt es Meldungen zu Ermittlungen und Anklagen gegen Beamte, darunter auch wegen rechtsextremer und antisemitischer Vorfälle.
Die Kölner Lehrerin Bahar Aslan hatte deshalb guten Grund, auf Twitter über einen »braunen Dreck« innerhalb der Polizei zu schreiben.
Die Polizeihochschule in Nordrhein-Westfalen sah das anders und reagierte nervös mit dem Entzug ihres dortigen Lehrauftrags im Fach »Interkulturelle Kompetenz«. Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen gab nun dem Eilantrag von Aslan statt, damit diese die Rechtmäßigkeit der offensichtlichen Sanktion prüfen lassen kann.
Ob es sich im Erfolgsfall gut anfühlt, wieder in die Polizeihochschule zurückzukehren, kann nur Aslan entscheiden. Den angehenden Beamten täte es angesichts des weit verbreiteten Rechtsrucks jedenfalls gut, von Menschen mit Rassismuserfahrung – die auch auf selbst erlebten Polizeieinsätzen gründet – unterrichtet zu werden.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.