- Kommentare
- Kommentar
Ampel-Koalition: Allein am Streit liegt's nicht
Der schlechte Ampel-Ruf liegt an ihrer Politik, meint Pauline Jäckels
Zwei Drittel der Koalitionsversprechen soll die Ampel entweder schon realisiert haben oder angegangen sein – so heißt es in einer Studie der Bertelsmann-Stiftung. Die erste und wohl einzige positive Halbzeitbilanz der Regierungskoalition. Und trotzdem liegt der Ruf der Regierung laut Umfragen im Keller, kaum jemand ist mit der Ampel richtig zufrieden. Der Grund? Die Bertelsmann-Stiftung macht vor allem die Streitsucht der Koalitionspartner für die bescheidenen Zahlen verantwortlich; diese überschatteten die Regierungserfolge, sodass die Bevölkerung die gute Arbeit von SPD, Grüne und FDP gar nicht wahrnimmt.
Nicht der viele Streit ist für den miserablen Ruf der Ampel verantwortlich, sondern ihre schlechte Politik. Das, worüber so unerbittlich gestritten wird. Jedes einzelne der vielen Gesetze, die seit Beginn der Wahlperiode auf den Weg gebracht wurden, ist ein fauler Kompromiss: Weder wirklich sozial, noch richtig grün – wenn überhaupt gewinnen Gutverdiener am hohen Durchsetzungsvermögen der FDP. Die Ampel kann noch so viele Gesetze verabschieden, um dann ein Häkchen mehr in den Koalitionsvertrag zu setzen. Es sind ihre Inhalte, die nicht stimmen.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.