Sauerei! Himalaya-Experte erkennt Rekord von Reinhold Messner ab

Eberhard Jurgalski hat nachgerechnet: Reinhold Messner war nicht der Erste

Eberhard Jurgalski – Sauerei! Himalaya-Experte erkennt Rekord von Reinhold Messner ab

Alle paar Hundert Jahre kommt es vor, dass pedantische Wissenschaftler scheinbar Feststehendes infrage stellen und damit für Streit sorgen. Bestes Beispiel: Galileo Galilei. Der moderne Galilei heißt Eberhard Jurgalski und ist Himalaya-Experte. Er hat es nach zehn Jahren akribischer Forschung geschafft, anhand von gesammelten Geodaten dem Extrembergsteiger und Extrem-alles Reinhold Messner seinen Weltrekord abzuerkennen. Messner ist nicht länger der Mensch, der als erster alle Achttausender bestiegen hat. Jurgalski ist in der Bergsteiger-Community ungefähr so beliebt, wie Galilei es bei der Kirche war. Denn der 1952 im brutal flachen Salzgitter geborene Zahlenfetischist hat bewiesen, dass Messner nie auf dem Gipfel der Annapurna (8091 Meter) stand, sondern 65 Meter davor und fünf Höhenmeter darunter. Tatsächlich ist es bei vielen Bergen schwer ersichtlich, wo genau der Gipfel liegt. Jugalski hat die Sache nun mit Hilfe von Geodaten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt und Fotos aufgedeckt. Im neuen Guinessbuch der Rekorde steht jetzt der US-Amerikaner Ed Viesturs als Rekordhalter. Messner ist außer sich vor Wut auf den Mann, der in seinem kleinen Büro in Lörrach (immerhin 294 Meter über null) das Erbe vieler Säulenheiliger des Alpinismus infrage stellt, der aber selbst noch nie im Himalaya war und dessen höchste Gipfelbesteigung der Tüllinger Berg (460 Meter) bei Lörrach gewesen ist.

Jurgalski arbeitet seit mehr als 40 Jahren an seiner Bergchronik und hat bereits diversen anderen Bergsteiger*innen ihre Gipfelerfolge weggerechnet. Seine Leidenschaft fürs Rechthaben entdeckte er im Erdkunde-Unterricht. Es störte ihn, dass in verschiedenen Atlanten dieselben Berge unterschiedlich hoch waren. Bei dem Gegockel geht der spannendste Aspekt jedoch unter: Mit Messner verliert auch Gerlinde Kaltenbrunner ihren Rekord, die erste (und bisher einzige) Frau auf allen 8000ern ohne Flaschensauerstoff gewesen zu sein. Auf geht’s, Ladys, Geschichte wird gemacht.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -