Malariaforscherin Rose Leke erhält wichtigen Gesundheitspreis

Immunologin aus Kamerun forschte zu den Folgen von Malaria in der Schwangerschaft

Für ihre »bahnbrechende Pionier- und Forschungsarbeit« gegen Malaria und für ihren Einsatz für Geschlechtergleichstellung hat Rose Gana Fomban Leke den diesjährigen Virchow-Preis für globale Gesundheit erhalten. Das Preisgeld von 500 000 Euro will die emeritierte Professorin für Immunologie und Parasitologie an der Universität von Yaounde I in ihrem Heimatland Kamerun zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft nutzen, wie sie bei einer Veranstaltung am Wochenende in Berlin sagte. Das ist auch auf ihrem Gebiet wichtig: Pro Jahr sterben etwa 600 000 Menschen an Malaria, drei Viertel sind Kinder unter fünf Jahren.

Rose Leke, die aus einfachen Verhältnissen stammt und als Kind selbst mehrfach an Malaria erkrankt war, begann sich früh für medizinische Fragen zu interessieren. Mithilfe eines Stipendiums ging sie zum Studieren in die USA, bevor sie 1975 an der Universität Montréal mit einer Arbeit über Vorgänge in der Leber nach einer Malaria-Infektion promovierte. Anders als viele Kollegen ging Leke zurück nach Kamerun, forschte an einem bis dato ignorierten Bereich: Malaria in der Schwangerschaft. Sie wies nach, dass viele Malariafälle von Schwangeren unentdeckt blieben und nicht behandelt wurden. Mit fatalen Folgen, denn Malaria kann Früh- und Fehlgeburten auslösen. Ferner startete Leke Forschungen über Antikörper bei Neugeborenen und Immunität bei Kleinkindern.

Mehrfach wurde sie für ihre Arbeit mit Ehrendoktorwürden und Preisen ausgezeichnet. Doch Leke, die ständig Erdnüsse isst und immer einen Spiegel, einen Rosenkranz und ihr Tagebuch mit sich führt, weist bei solchen Gelegenheiten gerne darauf hin, dass es nicht nur um wissenschaftliche Fragen geht. Die afrikanischen Länder sollten mehr Geld für die Bekämpfung von Malaria ausgeben, sagt sie. Außerdem sollten Forscher und Politiker eng mit der lokalen Bevölkerung zusammenarbeiten. Die Hoffnung auf eine malariafreie Welt will die heute 76-Jährige nicht aufgeben.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.