Bauernprotest und Stimmungsmache

Wolfgang Hübner über die Verrohung der politischen Debatte

Die Protestwoche der Bauern hatte schon vorab den ersten Aufreger. Etwa 100 Demonstranten blockierten eine Fähre mit Minister Habeck an Bord, lehnten ein Gespräch ab, wollten die Fähre stürmen.

Demokraten sollten solche Übergriffe verurteilen. Politischer Proteste gegen die Ampel, die beim Militär klotzt, beim Sozialen kürzt, aber keine persönliche Bedrohung – eigentlich ist es ganz einfach. Aber ein Bauernfunktionär stellte die fatale Bedingung, Politiker würden nicht angegangen, wenn sie dialogbereit seien – was Habeck war. »Bild« verspottete ihn auf widerliche Weise. Und Sahra Wagenknecht warf ihm eine weinerliche Opferinszenierung vor.

Das dürfte ein Vorgeschmack auf die Wahlkämpfe 2024 sein. Die Wutattacke gegen Habeck darf man als Ergebnis einer auch von rechts befeuerten Stimmungsmache verstehen, die die Grünen bekämpft, um die Klimakrise kleinzureden. Wagenknechts Diktum, die Grünen seien die verlogenste Partei im Bundestag, ist da stilbildend. Insofern ist ihre Kritik an Habeck eine Ansage am Vorabend ihrer Parteigründung.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -