Werbung

Grüne sagen Veranstaltung wegen massiver Proteste ab

Söder erklärt Bayern zur ampel- und wokenessfreien Zone

Die Grünen haben ihren politischen Aschermittwoch im baden-würtembergischen Biberach wegen massiver Proteste von Landwirten abgesagt. Eigentlich sollten dort Landwirtschaftsminister Cem Özdemir und die Parteivorsitzende Ricarda Lang sprechen. Bei einem Wagen aus Özdemirs Begleittross soll von Demonstranten eine Scheibe eingeschlagen worden sein. Die Polizei setzte Pfefferspray ein. Der Vorsitzende des Kreisverbands Biberach, Michael Gross, erklärte gegenüber dem Bayerischen Rundfunk: »Wir sehen nicht, dass wir eine ordnungsgemäße Veranstaltung durchführen können.«

Beim traditionellen politischen Aschermittwoch der CSU in Passau zog Markus Söder besonders gegen die Grünen vom Leder. Er erklärte Bayern zur »ampel- und wokenessfreinen Zone«. Der bayerische Ministerpräsident erklärte die Grünen für nicht »regierungsfähig«. Schwarz-grüne Bündnisse wolle er »gestern nicht, heute nicht und morgen auch nicht«. Ein Widerspruch zu seinem CDU-Kollegen Friedrich Merz, der den Grünen jüngst Avancen gemacht hatte.

Wie lange Söder bei dieser Meinung bleibt, ist derweil fraglich. Die Linke-Vorsitzende Janine Wissler sagte in Passau, das man nicht der CSU und Markus Söder überlassen wolle, dass man meist nicht lange warten müsse, bis Söder sich selbst widerspreche. Allgemein sei der Name Söder ein Synonym für Größenwahn, spöttelte Wissler über Söders Pläne für einen bayerischen Weltraumbahnhof.

Die Linke-Vorsitzende schlug aber auch ernste Töne an: Ihre Partei sei die einzige im Bundestag, die konsequent für das Asylrecht eintrete. Von »grünen Bauchschmerzen und Protokollerklärungen« bei dem Thema hätten die Betroffenen nichts. Wissler forderte die Ampel-Parteien auf, nicht mehr arme Menschen gegeneinander auszuspielen. Das sei ein Nährboden für den Rechtsruck. Man dürfe nicht vergessen, die teuersten Flüchtlinge in Deutschland seien Steuerflüchtlinge.

nd.Kompakt – unser täglicher Newsletter

Unser täglicher Newsletter nd.Kompakt bringt Ordnung in den Nachrichtenwahnsinn. Sie erhalten jeden Tag einen Überblick zu den spannendsten Geschichten aus der Redaktion. Hier das kostenlose Abo holen.

Beim ersten politischen Aschermittwoch des Bündnisses Sahra Wagenknecht sorgte Klaus Ernst für unfreiwillige Lacher, als er fragte, warum es seiner Partei so schlecht gehe. Ernst korrigierte sich und sprach in der Folge über seine »Ex-Partei«. Dem Bundestagsabgeordneten missfällt, dass bei Parteitagen der Linken sexistische Verhaltensweisen reflektiert werden. Er zweifle daran, dass dies für die Arbeiterklasse drängend sei. Sahra Wagenknecht nannte die Ampel die dümmste und gefährlichste Regierung in Europa.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -