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Anthony Lee: Der Bauern-Influencer
Anthony Lee jongliert mit rechten Erzählungen
Er spricht vielen Landwirten aus der Seele, wenn er ihre Gängelung und den wirtschaftlichen Druck beklagt, den sie von allen Seiten erleben. Anthony-Robert Lee ist ein gerfragter Redner auf den Bauerndemos – und zwar seit 2019, als er die Bewegung Land schafft Verbindung (LsV) mitgründete. Heute ist er Bundessprecher des aus LsV hervorgegangenen Vereins »Landwirtschaft verbindet Deutschland«. Im niedersächsischen Rinteln bewirtschaftet Lee 150 Hektar Acker. Der frühere Fallschirmjäger und Polizist ist außerdem als Videoblogger aktiv. Seine Youtube-Statements werden millionenfach angeschaut, geteilt und kommentiert, überwiegend von Berufskollegen.
Zuletzt erntete Lee vergangenen Mittwoch im schwäbischen Bad Waldsee viel Applaus für eine zweistündige Rede vor 1000 Zuhörern. Dort erklärte er unter anderem, den Klimawandel könne man nicht leugnen, aber man dürfe den Bauern, die Klimaschutz besonders gut könnten, keine Handfesseln anlegen. Das ist insofern interessant, als er das »Gerede von der Klimakatastrophe« zuvor als »Bullshit« bezeichnete, etwa als er sich aus dem verregneten Italien-Urlaub meldete. Da wetterte er über »hergelaufene Koyoten« von Grünen-Ministern, die den Landwirten das Leben schwermachen. Auch in Waldsee waren sie dann doch wieder zu hören, die kleinen Ausfälle nach rechts. Etwa, wenn Lee sich über angeblich zu viel Entwicklungshilfegelder empört, die doch lieber in Deutschland eingesetzt werden sollten.
Man wird weiter von dem Mann hören, der mal erzählte, seine Neigung zum Klartextreden habe er auch von seinem Opa, der bei der Waffen-SS gedient habe. Denn Lee, der sich als »politisch rechts« bezeichnet, kandidiert für die Freien Wähler zur Europawahl.
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