Lieber ineffizient

Die jetzt verabschiedete EU-Gebäuderichtlinie wird Handlungsdruck in Deutschland erzeugen

Energieeffizienz ist so etwas wie das Stiefkind beim Klimaschutz in Deutschland. Dabei wird auch die Energiewende scheitern, wenn nicht massive Einsparpotenziale erschlossen werden. Der Gebäudebestand steht hier ganz weit vorne – und reißt in Deutschland Jahr für Jahr die Klimaziele, ohne dass die zuständigen Ministerien gegensteuern. Auch bei der jetzt verabschiedeten EU-Richtlinie hat die Bundesregierung interveniert, um die Regelungen abzuschwächen. Wie beim Heizungsgesetz gab man gegenüber rechten Schwurblern und der Hausbesitzerlobby kleinbei.

Ein bisschen Handlungsdruck wird bei der nationalen Umsetzung aber doch entstehen. Auch wenn es keine individuelle Sanierungspflicht bei Wohngebäuden gibt, sind pauschale Effizienzvorgaben zu erfüllen. Dafür braucht es massive Fördermittel, die endlich sozial gestaffelt vergeben werden müssten und auch der Wohnungsbaukrise entgegenwirken würden. Das Motto »lieber ineffizient als Ärger mit Eigentümern und Vermietern« sollte keinen Bestand mehr haben.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.