- Kommentare
- Kindergrundsicherung
Keine Brotkrumen von der FDP
Sarah Yolanda Koss über den Streit zur Kindergrundsicherung
Es war einmal eine Ampel-Koalition, die wollte die Kinderarmut abschaffen. Doch je weiter die Koalitionsdebatte gedieh, desto beschwerlicher wurde sie. Und desto niedriger wurden die Ansprüche.
Erneut blockiert die FDP die Verhandlungen zur Kindergrundsicherung, dem einstigen Vorzeigeprojekt der Grünen. Diesmal, weil Ministerin Lisa Paus (Die Grünen) dafür weitere Verwaltungsstellen schaffen möchte. Dies trage dazu bei, die »Holschuld der Bürger zur Bringschuld des Staates« umzumünzen. Anders formuliert: Die Beamten sollen Familien auf mögliche Bezüge hinweisen. Eine alte Leier, die Paus seit Beginn der Debatte wiederholt. Plötzlich ist die Vorstellung, der Staat hätte eine Bringschuld, aber »verstörend« für Christian Lindner (FDP). Dass es für die Umsetzung der gemeinsam (!) beschlossenen Reform auch Personal braucht, ignoriert die FDP in ihrer Kritik. Denn sie möchte in künftigen Wahlkämpfen keinesfalls mit Sozialreformen in Verbindung gebracht werden. Lieber würde sie Hänsel und Gretel alleine im Wald aussetzen.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.