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BSW-Kandidat wollte bei rechter Burschenschaft Germania auftreten
Nach einer Anfrage des »Spiegels« sagte Michael von der Schulenburg seine Teilnahme ab. Von der ideologischen Ausrichtung habe er nichts gewusst
Gegen den Vorwurf, das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) habe rechte Tendenzen, wehrt sich die junge Partei seit Monaten. Verbindungen zur rechten Szene scheint es aber bei mindestens einem BSWler zu geben: Der Europakandidat Michael von der Schulenberg sollte am 21. Mai bei einer Veranstaltung der Gießener Burschenschaft Germania auftreten, wie der »Spiegel« am Freitag berichtete.
Im »Germanenhaus« der Studentenverbindung hätte der ehemalige UN-Diplomat bei einem »burschenschaftlichen Abend« über das Thema »Die EU zwischen Aufrüstung und Diplomatie« sprechen sollen. Von der Schulenburg hatte den Auftritt ursprünglich »in Unkenntnis der ideologischen Ausrichtung« der Burschenschaft »Germania« zugesagt, so das BSW. Als ihm diese bekannt geworden sei, zog er seine Zusage zurück, berichtete der »Spiegel« weiter.
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Die Burschenschaft Germania ist ein Netzwerk von Studentenverbindungen in über 20 deutschen Städten. Der NSDAP-Politiker und einstige Oberbürgermeister von Mainz, Robert Barth, Adolf Hitlers Leibarzt Theo Morell und der SA-Führer Gerd Voss zählen zu den ehemaligen Mitgliedern der Gießener Germania Burschenschaft.
Auf ihrer Website gibt sich die Gießener Verbindung gemäßigt: »Wir lehnen daher extremistische Ansichten wie beispielsweise Linksextremismus und Rechtsextremismus strikt ab«, heißt es dort. Im April letzten Jahres sollen Mitglieder der Burschenschaft für einen Brandanschlag auf das linke Wohnprojekt »AK44« verantwortlich gewesen sein. Zwei Bewohner*innen wollen die Täter bei der Tat beobachtet und fotografiert und einen von ihnen anhand einer Schärpe als Mitglied der Burschenschaft Germania identifiziert haben. Die Polizei nahm Ermittlungen gegen ein 22-jähriges Germania-Mitglied auf, wie der »Gießener Stadtanzeiger« berichtete.
»Dass das BSW keine linke Partei ist, haben sie ja früh klargemacht. Jetzt zeigt sich, wie offen die Flanke nach ganz rechts außen ist«, sagte Linke-Vize Katina Schubert dem »Spiegel«. Offenbar wolle das BSW mit den Rechten paktieren, so Schubert weiter. Der Wagenknecht-Partei wird seit ihrer Gründung im Januar immer wieder vorgeworfen, rechtsnah zu sein. Das BSW distanziert sich allerdings entschieden von der rechtsextremen AfD und lehnt jegliche Zusammenarbeit ab.
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