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Fachkräftemangel in Kitas: Strategie bei klammen Kassen
Warum Lisa Paus` Vorschläge den Personalmangel in Kitas und Schulen nicht lösen werden
Die Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) geht vorweg. Sie hat einen Maßnahmenkatalog vorgestellt, damit Kitas und Grundschulen mehr Fachkräfte bekommen. Das Rad erfindet sie damit nicht neu, das war auch nicht zu erwarten. Aber sie gibt Impulse, um notwendige Schritte einzuleiten, die beispielsweise Erzieher*innen aus dem Ausland einen leichteren Zugang in die Kitas eröffnet oder die Ausbildung attraktiver gestaltet. Ob die Strategie erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten. Paus kann die vielen Stellschrauben aber nicht alleine drehen. Bei den Kitas und den Schulen müssen Bund, Länder und Träger eng zusammen arbeiten.
Immerhin hat Paus alle Beteiligten im Blick. Das hatten nicht alle ihre Vorgängerinnen. Die Eltern, die oft mehr arbeiten würden, aber wegen fehlender Betreuungszeiten das nicht können. Unternehmen, die nach Personal suchen, die Pädagog*innen, die Unterstützung benötigen – und die Kinder. Wenn sie eine gute Betreuung erhalten, kann dies zu mehr Chancengleichheit führen, wovon auch die Wirtschaft profitieren wird. Die Ministerin hat die Absicht erklärt, dass der Bund auch nach 2024 an der Qualitätsentwicklung der Kitas beteiligt sein wird. Wie diese angesichts des verordneten Sparkurses von Finanzminister Christian Lindner (FDP) aussieht, ist unklar.
Die Ampel-Regierung steht nicht nur bei der Entwicklung der Kitas unter Druck, sondern auch bei den Grundschulen: Schon in zwei Jahren soll der Ganztagsanspruch in den Grundschulen greifen, aber vielerorts fehlen noch immer Räumlichkeiten – und vor allem Fachkräfte, um die Kinder am Nachmittag zu begleiten.
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