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Immer wieder Zweite Liga
Ist die Zweite Liga die schönere Erste Liga?
Endlich wieder Fußball – an diesem Wochenende beginnt die neue Saison der Zweiten Liga. Es ist die Meisterschaft der Traditionsvereine aus alter Zeit: Köln, Nürnberg, Schalke, Hertha, Magdeburg (als einziger Ostklub), Kaiserslautern, Karlsruhe, HSV, Braunschweig; ja sogar Preußen Münster, Gründungsmitglied der Bundesliga, ist dabei, erstmals seit 1991. Und Düsseldorf, nachdem sie im Frühjahr so herzzerreißend die Relegation verloren haben (Foto), im Elfmeterschießen gegen Bochum – noch so ein Klub, der als Stammverein der Zweiten Liga gelten kann. Wie auch der Absteiger Darmstadt, hinter dem ein ebenso depressives wie chancenloses Jahr Erstklassigkeit liegt.
Der HSV geht nun schon in sein verflixtes siebtes Jahr im Unterhaus. Vielleicht ist das ein Zeichen? Auf seiner Wikipedia-Seite heißt ein Unterkapitel ganz realitätstüchtig »Gegenwart in der Zweitklassigkeit«. Wer da landet, hat schon ein bisschen Schlagseite, war meistens auch mal munterer.
Manche meinen, die Zweite Liga sei die schönere Erste Liga. Kein Bayern, kein RB und kein Bayer, deren Finanzmacht die anderen unten hält; die Spitze ist breiter, der Fußball ruppiger, die Erinnerungen sind süßer: An das Hätte, Würde, Könnte und Dennoch der Vergangenheit, auch wenn das eher putzig ist, wie der einstige und einzige Bundesliganichtabstieg auf Platz 14 als Höhepunkt der Darmstädter Vereinshistorie.
Andererseits: Buchstabieren Sie die Zweitklassigkeit mal lebensweltlich aus. Sie empfinden Ihre Urlaubsreise als zweitklassig, gelten auf Ihrem Arbeitsplatz nur als zweite Wahl, ebenso in Ihrer Liebesbeziehung und denken, Sie spielen für Ihre Eltern nur die zweite Geige nach Ihren Geschwistern. Das ist schon weniger romantisch und das Beste dann nicht mehr gut genug. Egal – solange Sie nicht drittklassig werden müssen.
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