Super-Kommissar gegen Milliardäre

Thierry Breton hat sich mit Elon Musk und Donald Trump angelegt

Hat etwas richtig gemacht: Thierry Breton, derzeit EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen sowie einiges andere
Hat etwas richtig gemacht: Thierry Breton, derzeit EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen sowie einiges andere

Ende Juli nominierte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Thierry Breton für eine zweite Amtszeit als EU-Kommissar. Welches Ressort der Franzose übernehmen wird, ist offen. Breton strebt ein wirtschaftliches »Super-Portfolio« an und könnte auch Verteidigungskommissar werden; ein neuer Posten, den Ursula von der Leyen, die kürzlich vom Europaparlament als Präsidentin der Kommission bestätigt wurde, einrichten will.

Bisher leitete Breton als »Super-Kommissar« die Abteilungen für Binnenmarkt und Industrie, Verteidigungsindustrie und Weltraum sowie Telekommunikation und Technologie. Vor seiner EU-Karriere hatte er Führungspositionen in großen IT-Unternehmen inne, darunter beim Softwaregiganten Atos, der Verträge in dreistelliger Millionenhöhe mit EU-Agenturen einging.

Breton steht wegen seiner Pläne im Rahmen des Digital Networks Act, die großen Telekommunikationskonzernen Vorteile versprechen, in der Kritik. Er unterstützt eine Datenmaut, bei der große Inhalteanbieter für die Netznutzung zahlen müssten. Das gefährdet die Netzneutralität.

Nun gerät Breton mit Elon Musk aneinander, der auf seiner Plattform X am Dienstag ein Gefälligkeitsinterview von Milliardär zu Milliardär mit Donald Trump führte. Breton warnte Musk in einem Brief, dass er die »Verbreitung von Inhalten, die zu Gewalt, Hass und Rassismus aufstacheln« (die es erwartungsgemäß gegeben hat), überwachen werde und drohte mit Strafen bei Verstößen gegen EU-Gesetze. Musk reagierte mit einem beleidigenden Meme, Trumps Team kritisierte den Brief als Einmischung in den Präsidenten-Wahlkampf. Eine Reaktion Bretons steht noch aus.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.